Der Förderpreis in 2019 ging an Dr. Florian Engels für seine wissenschaftlich fundierte wie ebenso praktisch ausgerichtete Ausarbeitung "Die Leitung der Aufsichtsratssitzung durch den Aufsichtsratsvorsitzenden".
Das Aktiengesetz enthält nur wenige ausdrücklich geregelte Kompetenzen des Aufsichtsratsvorsitzenden, die zudem keinen abschließenden Katalog darstellen. Auch grundsätzlich mögliche Regelungen in Satzung oder Geschäftsordnung sind häufig lückenhaft. Es stellt sich daher die Frage, welche konkreten weiteren (ungeregelten) Kompetenzen dem Vorsitzenden zustehen und welche Folgen eine Kompetenzüberschreitung hat.
Dr. Engels erstellt in diesem Werk allgemeine Richtlinien, anhand derer sich ungeschriebene Kompetenzen allgemein ermitteln lassen und die zugleich deren Grenzen festlegen.
Anschließend führt er aus, welche Rechtsfolgen Kompetenzüberschreitungen etwa bei Einberufung, Sitzungsvorbereitung und Sitzungsleitung haben können. Zu jeder Kompetenzüberschreitung erklärt er, ob und wie Aufsichtsratsmitglieder sich gegen diese wehren können. Zudem skizziert er die Kompetenzverteilung zwischen Aufsichtsratsvorsitzenden und Gesamtaufsichtsrat.
Zahlreiche plastische Anwendungs- und Fallbeispiele gewährleisten eine verständliche Darstellung und ermöglichen die unmittelbare Übertragung in die Praxis.
Dr. Florian Engels ist seit 2016 als wissenschaftlicher Mitarbeiter im Gesellschaftsrecht bei der Kanzlei DLA Piper in Köln tätig. Derzeit absolviert er sein Referendariat im OLG Bezirk Köln mit einer Station beim Deutschen Bundestag in Berlin. Im Jahr 2016 schloss er sein Studium der Rechtswissenschaften an der Universität zu Köln ab und begann dort anschließend den Masterstudiengang Wirtschaftsrecht.
Die Preisverleihung erfolgte im Rahmen des Vorabend-Dinners zum 8. Frankfurter Aufsichtsratstag am 24. September 2019.
Das Werk kann über Reguvis Fachmedien GmbH bezogen werden.