Die Sustainable Corporate Goverance steht in letzter Zeit unter einem besonderen Regulierungsdruck. Im vergangenen Jahr hatte die ehemalige Bundesregierung mit dem Zweiten Führungspositionen-Gesetz (FüPoG II) ein Mindestbeteiligungsgebot von einer Frau in Vorständen mit mehr als drei Mitgliedern von börsennotierten und paritätisch mitbestimmten Unternehmen implementiert. Zudem wurden 2021 mit dem Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz (LkSG) unternehmerische Sorgfaltspflichten zu bestimmten Menschenrechten und Umweltaspekten bei Zulieferern für alle in Deutschland ansässigen Unternehmen mit mehr als 3.000 (ab 1. Januar 2023) bzw. 1.000 (ab 1. Januar 2024) im Inland beschäftigten oder ins Ausland entsandten Arbeitnehmer:innen eingeführt.
Vor einigen Wochen hat ebenfalls die Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex (DCGK) in einer Entwurfsfassung für den DCGK eine Integration von Nachhaltigkeit in die Corporate Governance bei börsennotierten Aktiengesellschaften vorgeschlagen. Neben diesen nationalen Reformen ist auch die EU-Kommission seit dem letzten Jahr sehr aktiv gewesen. Neben einem Richtlinienentwurf zur Nachhaltigkeitsberichterstattung vom April 2021, wonach die bestehende nichtfinanzielle Erklärung durch einen umfangreichen Nachhaltigkeits(ESG)-Bericht ersetzt werden soll, hat die EU-Kommission jüngst als Pendant zum deutschen Lieferkettengesetz einen Richtlinienvorschlag zur Sustainable Corporate Governance veröffentlicht. Über diese Sustainable-Corporate-Governance- Regulierungen und ihre Auswirkungen auf Vorstände und Aufsichtsräte sprach für die BOARD Kai Beckmann mit Prof. Dr. Patrick Velte. Prof. Dr. Patrick Velte ist Universitätsprofessor für Betriebswirtschaftslehre, insbesondere Accounting, Auditing & Corporate Governance, an der Leuphana Universität Lüneburg. In seiner Forschung und Lehre verknüpft Prof. Velte vorzugsweise nachhaltigkeitswissenschaftliche und betriebswirtschaftliche Aspekte von Rechnungslegung, Wirtschaftsprüfung und Corporate Governance.
Den vollständigen Beitrag finden Sie im Archiv der BOARD 2/2022.