Das Aufsichtsratsmandat

Managing ESG-Ratings

Prof. Dr. Thomas Berndt

Ausgewählte Erkenntnisse aus Theorie und Praxis für den Umgang mit ESG-Ratings


Das Thema „Nachhaltigkeit“ kann sich in der unternehmerischen Praxis schnell zu einem Minenfeld entwickeln. Die doppelte Wesentlichkeit, wie sie durch die ESRS gefordert wird, also die Berichterstattung über die Auswirkungen von Umwelt- und Sozialaspekten auf die finanziellen Risiken und Chancen des Unternehmens einerseits und die Berücksichtigung der Auswirkungen der Unternehmenstätigkeit auf Umwelt- und Sozialaspekte andererseits, ist für sich genommen schon eine ausgesprochen komplexe Thematik. Die Nachhaltigkeitsberichterstattung indes nicht nur als reine Compliance-Anforderung zu verstehen, sondern sie zugleich mit der Weiterentwicklung des Geschäftsmodells zu verknüpfen und in die interne und externe Unternehmenskommunikation einzubinden, führt sowohl auf strategischer als auch auf operativer Ebene nicht selten zu ganz erheblichen Anforderungen: Unterschiedliche Aspekte der Bereiche „Environmental“, „Social“ und „Governance“ stehen sich dann teilweise konfliktär gegenüber, wenn etwa – um nur ein Beispiel zu nennen – das angestrebte Erreichen von Umweltzielen zu Sorgen und Ängsten bei den Mitarbeitern und Zulieferern führt. Oftmals lassen sich solche Konflikte und Auseinandersetzungen auf erhebliche Informationsasymmetrien zwischen den Nachhaltigkeitsanstrengungen und -zielen der Unternehmensleitung einerseits und den Erwartungen der gesellschaftlichen Akteure (Investoren, Mitarbeiter, Kunden, Medien etc.) andererseits zurückführen. Der Wunsch nach Lösungen für diese Informationskonflikte ist daher nur allzu verständlich. ESG-Rating-Agenturen übernehmen diesbezüglich eine ganz zentrale Aufgabe. Allerdings bergen die vermeintlich einfach zu interpretierenden ESG-Ratings ihre eigene Problematik, der sich weite Teile der Praxis offenkundig noch nicht hinreichend bewusst sind. Und die Unternehmen pflegen einen ganz unterschiedlichen Umgang mit den Rating-Agenturen. Nachfolgend sollen daher, ausgehend von theoretischen und praktischen Erkenntnissen, Empfehlungen für das Managen von ESG-Ratings gegeben werden.

Inhalt

I.     Vorgehensweise und Bedeutung von ESG-Ratings
II.    Ausgewählte Rating-Methoden
III.   Konsequenzen der Methodendivergenz
IV.    Managing ESG-Ratings: Empfehlungen für die Praxis
V.     Fazit

Den vollständigen Beitrag finden Sie im Archiv der BOARD 1/2025 im AdAR-Mitgliederbereich.

 

 

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